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IMMISem - Modellgrundlagen

In IMMISem werden folgende Grunddaten zur Emissionsberechnung mit eingerechnet:

  • warme Emissionsfaktoren für alle Verkehrssituationen des HBEFA als Kombination aus Gebiet, Straßentyp, Tempolimit und Verkehrszustand,
  • die Fahrzeugflotten Deutschland für die Jahre 1995-2030 (aus dem HBEFA),
  • ein Kaltstartmodell für verschiedene Straßenlagen bzw. Straßenfunktionen, die sich beliebig mit den Verkehrssituationen kombinieren lassen und
  • ein LOS-Modell zur Abbildung der Verkehrszustände.

Folgende andere Faktoren werden zudem berücksichtigt:

  • PM10, PM2,5 Emissionen mit Aufwirbelung, Reifen- und Bremsabrieb
  • Rußemissionen mit Reifenabrieb
  • Definition von Fahrverboten für unterschiedliche Fahrzeugtypen und Konzepte (Umweltzone)
  • Berücksichtigung von Klimaanlagen
  • Berechnung BaP

Die Berechnung der Emissionen eines einzelnen Straßenabschnittes erfordert die Angabe folgender verkehrsspezifischer Daten:

  • Verkehrssituation als Kombination aus Gebiet, Straßentyp und Tempolimit
  • Straßenfunktion für Kühl- und Kaltstart
  • Angabe zum Level of Service bzw. der Kapazität der Straße
  • Steigung
  • Durchschnittlicher täglicher Verkehr (DTV)
  • Anteile Zweiräder, schwere und leichte Nutzfahrzeuge sowie Busse am DTV
PM10 Emissionen mit Aufwirbelung, Reifen- und Bremsabrieb  
Nach heutiger Erkenntnis geht man davon aus, dass ein großer Anteil der verkehrsbedingten PM10-Emissionen nicht aus dem Auspuff der Fahrzeuge stammt sondern über Aufwirbelung von auf der Straßenoberfläche liegenden Partikeln und vom Reifen- und Bremsabrieb herrührt.  In IMMISem sind deshalb zwei aktuelle Verfahren zur Bestimmung des zusätzlichen Beitrag von PM10 Emissionen integriert:  
  • Die PM10-AWAR-Emissionsfaktoren aus Düring 2004 wurden den HBEFA 3.1 -Verkehrssituationen zugeordnet und nach der Abschätzung von Friedrich (2010) um 1/6 reduziert.  
  • Das zweite Verfahren basiert auf einem Emissionsfaktoransatz des BUWAL aus dem Bericht "Maßnahmen zur Reduktion der PM10-Emissionen" (BUWAL, 2001) Die beiden Verfahren sind alternativ wählbar.  

Für beide Ansätze sind die Eingangsdaten in Dateien hinterlegt, die entsprechend angepaßt oder ersetzt werden können.

Rußemissionen mit Reifenabrieb 
Vergleiche von Messungen mit Modellrechnungen zeigen, dass Ruß- Konzentrationen im Straßenraum nicht allein durch Auspuff- Emissionen zu erklären sind. Als Zusatzmodul ist ein "Reifenabrieb-Modul" erhältlich, dass der Tatsache Rechnung trägt, dass der Reifenabrieb Anteil an der gemessenen Konzentration hat. Auf der Basis von neueren Veröffentlichungen werden mit diesem Modul zusätzliche Einträge von Rußpartikeln durch den Abrieb von Fahrzeugreifen bestimmt.